stellt sich die frage, welches mini-dirndl von bows and bandits soll ich tragen, wenn ich heut beim modepalast den slow fashion award moderiere?

bows and bandits ist ein ziemlich einmaliger salzburger webshop, der dirndl und sommerkleider entschärft und mit rock'n'roll chic kombiniert. mehr über die zwei von bows and bandits und ihre abenteuer mit schwedischen rocknroll-stars lest ihr hier von mir.

beim slow fashion award geht es um nachhaltigkeit und speziell dieses jahr um die verarbeitung von secondhandgewand aus dem niger zu accessoires. charmant, sonst ist der weg ja umgekehrt ist: das, was wir hier in kleidercontainer werfen, wird in afrika verkauft.

ursula kermer von muu* mode als brücke hat die kleidungsstücke gesourct und auch geschichten mitgebracht, zb eine bluse.

"Diese  Bluse  ist  eine  Tracht  der  Tuareg  und  kam  in  dieser  Form  in  den  90er  Jahren  in  Mode.  Der  mit  Pailetten  bestickte  Stoff  blitzt  in  der  Sonne  und  erinnert  an  die  Kämpfe  während  der  Rebellion.  „Wir  nennen  diese  Bluse  Temse  n´Rissa,  das  Feuer  der  Rebellion.“,  erzählt  Inima,  eine Tuaregfrau aus Agadez. „Und es ist wahr, wir Frauen haben die Rebellion (mit)getragen.“  

ausserdem drucken firmen in afrika statt werbezetteln gerne promo-stoffe mit logos für zb. reisebüros darauf. daraus hat slow fashion award contestant gudrun wallenböck diesen schirm gemacht.

da hinterland seinen shop in der krongasse in 1050 hat, kennt gudrun schon die ganze hood und hat freundschaft geschlossen mit einer 85jährigen schirmemacherin dort. "das mach ma schon, hat sie immer gesagt, und mich immer schatzi und puppi genannt", entsinnt sich gudrun.

slow fashion award heute abend 19.30h beim modepalast im MAK, danach late night shopping mit fm4 musik bis in die puppen, naja, bis 10.

und vorher diskutiere ich noch am podium mit wenns um öko-konsum geht. bitte kommt und werft mir kluge stichwörter zu, ich vertrau auf euch.

ich glaube, ich schau mir die ausstellung feminine fifties an. ausser dem style in der wohnung hat sich eh nicht so viel geändert für uns österreicherinnen. gut, seit 1975 dürfen wir einen job annehmen, ohne dass unser mann sein schriftliches einverständnis(!) gibt. aber ein drittel weniger verdienen für den gleichen(!) job dürfen wir österreicherinnen immer noch. in zeit umgerechnet sind das 70 tage, die wir fürs gleiche geld länger arbeiten müssen als männer. quer durch alle jobarten. toll. deshalb ist heute der equal pay day, der tag der gerechten bezahlung für männer und frauen, mit aktionen von wien über linz bis spittal an der drau.

pollyester ist münchner musikerin und künstlerin, im duo mit mooner von zombie nation. klingt, als käme sie direkt aus dem soundtrack eines berliner super 8 kunstfilms aus den 80ern, und kommt sehr nah an die klagende stimme von christiane f. ran, der ja auch mal ein track beschieden war. ich nehm mein auto. und fahr zur disco. hier gibt es nur einen deutschen refrain. ach du, ach du, ach du, ach du. opak weisse instrumente wirken immer gut, ich weiss das, ich habe mir in pet society letzhin ein weisses piano spendiert.

in speziellen nebenrollen: der "wenn ich meinen arm hebe, bricht das herz"-pullover, die gefühlsbonbonniere und ein blondes mädchen, das die kleine schwester unserer hearts sein könnte.

voilà das video.